Mit 54 Abbildungen: Die Junkernschänke in Göttingen befindet sich an der Jüdenstraße, Ecke Barfüßerstraße. Ursprünglich im 15. Jahrhundert in gotischer Bauweise errichtet, wurde 1548 im Auftrag des Bürgermeisters Giseler Swanenvogel der mit Bildschnitzereien, die im Stile der Renaissance von Bertold Castrop stammen, reichhaltig verzierte Erker ergänzt.
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Daten zur Junkernschänke in Göttingen
Name: Junkernschänke
Standort: Jüdenstraße, Ecke Barfüßerstraße, Göttingen, Niedersachsen, Deutschland
Objekttyp: Wohn- und Geschäftshaus
Genre: Architektur
Zeit: –
Stil: Gotik, Renaissance
Bemerkung:
- Die Junkernschänke ist im 15. Jh. im gotischen Stil erbaut. Anfang des 16. Jh. wohnte dort der prominente Bildschnitzer Bertold Castrop (oder mit K geschrieben). 1548 ließ der Ratsherr und Bürgermeister Giseler Swanenvogel das Haus im Renaissancestil mit der für diesen Stil typischen Utlucht umbauen und mit reichen Schnitzereien von Castrop schmücken und im Eckpfosten sich und seine Frau verewigen. (Jürgen Ploss, Göttingen)
- Zur Judith-Darstellung am Renaissance-Erker: Die Bedeutung der Bildmotive ist bislang noch ungeklärt. Die Judith-Darstellung an der Ecke des Erkers könnte als Schutzpatronin für den Schmalkadischen Bund der evangelischen Reichsstädte gegen Kaiser Karl V. stehen, was jedoch in der das Thema behandelnden Literatur nicht unwidersprochen bleibt. Eine Judith-Darstellung im Schloss von Torgau würde diese Hypothese unterstützen, da in Torgau die sogenannten Torgauer Artikel durch Philipp Melanchton, Martin Luther u.a. entstanden sind, die mehrere Gutachten zu kirchlichen Zeremonie beinhalten. Gleichzeitig könnte auch Judith mit dem Kopf des Holofernes als Zeichen des Kampfes gegen die vor den Toren des Abendlandes (vor Wien) stehenden Türken betrachtet werden. An der schmalen, nördlichen Seite des Erkers an der Jüdenstraße sind im Übrigen zwei Gestalten mit turbanähnlichen Kopfbedeckungen und einem langen Schwert zu erkennen. Dies würde eher die zweite Deutung unterstützen.
Architekt: –
Bewohner: Bertold Castrop (Kastrop), Giseler Swanenvogel und Frau Othilia
Material: Holz, Lehm
Konstruktionsweise: Fachwerk
Darstellung: Judith mit dem Kopf des Holofernes, Daliah und Samson, Adam und Eva, Schiffskehlen, Utlucht, Heinrich der Löwe, Personifikationen der Planeten Mars und Venus, Giseler und Othilia Swanenvogel etc.
Maße: –
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Literatur und Quellen
- Kobelt-Groch, Marion: Judith macht Geschichte. Zur Rezeption einer mythischen Gestalt vom 16. bis 19. Jahrhundert. München 2005. ISBN: 3-7705-3959-1, S. 50 (Anmerkung 74).
Bildergalerien
Galerie 1:
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Bildträger: Fotografie
Format: digital
Foto: Andres Imhof
Datum: 15.04.2006
Uhrzeit: 11:00 – 11:10 Uhr
Galerie 2:
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Bildträger: Fotografie
Format: digital
Kamera: Fujifilm X-T1
Foto: Andres Imhof
Datum: 09.10.2015
Uhrzeit: 14:27 – 14:39 Uhr
Weitere Abbildung:
Die Bilder dieser Bildergalerien von der Junkernschänke in Göttingen von Andres Imhof sind lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.
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