Ein Schriftstück aus der Korrespondenz zwischen Friedrich Drake und seinem ehemaligen Schüler und Mitarbeiter Hermann Schies (1836 – 1899). Drake beglückwünscht Schies zum Erhalt des Auftrages für die Germania (vmtl. für das Kriegerdenkmal im Nerotal, Wiesbaden). Drake berichtet, dass er aktuell mit den Marmorarbeiten zur Siegessäule in Berlin befasst ist. Außerdem teilt er mit, dass sein Sohn Max das Eiserne Kreuz erhalten und er selbst vom König von Bayern den Maximiliansorden verliehen bekommen habe.
Informationen zur Korrespondenz
Verfasser: Johann Friedrich Drake (1805 – 1882)
Adressat: Hermann Schies (1836 – 1899)
Absender-Ort: Berlin (heute Berlin-Mitte)
Empfänger-Ort: Wiesbaden
Verfasser-Datum: 22.12.1870
Umfang: 1 Blatt, drei Seiten
Blattgröße: H 22 cm, B 28,2 cm (gefaltet)
Genre: Autograph
Material: Papier
Format: digitalisiert
Eigentümer: Ulrich Henke
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Brief vom 22. Dezember 1870, S. 1:
Transkription von Seite 1:
Berlin der 22. Decemb 70
Lieber Schies,
ich schäme mich, dass ich Sie ganz
vergessen habe, Ihre freund=
lichen Briefe zu beantwor=
ten. Aber zweifeln Sie
darum nicht an meiner Theil=
nahme [sic!] für Ihr Wohl.
Wie sehr habe ich mich gefreut
dass Sie das Denkmal die
Germania zur Ausführung
bekommen haben, und wünsche
dass es Ihnen gelingen möge
das Werk zu Ihrer Freude
und Anderen zu schaffen.
Schreiben Sie mir doch, wie
Brief vom 22. Dezember 1870, S. 2+3:
Transkription von Seite 2:
Sie mit der Arbeit gekommen
sind und was Sie sonst vorhaben.
Ich befinde mich wohl und arbei=
te an den Marmorarbeiten zur gro=
ßen Victoria zu dem Siegesdenk=
mal. Mein sterbender Krieger
hat hier viel Beifall gefunden.
Mein Sohn Max der Leutnant
zeigte mir an daß er das Eiser=
ne Kreuz bekommen habe, wir
hatten große Sorge um ihn, wir
saßen gerade bei Tische als diese
Nachricht kam, die Freude war
groß, ich ließ eine Flasche Champagner
und den hellen und tranken
seiner Gesundheit, und sagte, das
Maxens Auszeichnung mich mehr
erfreute als wenn ich selbst einen hohen
Orden bekommen hätte, da klingel=
te es aber mals an die Türe
Transkription von Seite 3:
es war wieder der Briefträger
der mir einen Brief vom Konfi=
denten Lieberg aus München über=
reichte, wo er mir anzeigt, dass der
König von Bayern, mir seinen
Maximiliansorden für Wissen=
schaft und Kunst verliehen habe,
ietzd [sic!] haut der Sohn den Feind,
und der Vater die Helden, möge
Gott ihn gnädig beschützen.
Hoffentlich wird für Sie und die
jüngere Generation eine segens=
reiche Zeit kommen, wenn alle
die Helden, die jetzt entstehen
in Marmor und erst ihre zwei=
te Auferstehung feiern wer=
den. Die Meinigen grüßen
Sie alle aufs Beste.In allter [sic!] Freundschaft
Ihr Fr. Drake
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